Tanzender Ganesha, Nordbengalen, 11. Jahrhundert. Museum für Asiatische Kunst, Berlin-Dahlem.
Ikonographie
Meist wird Ganesha dargestellt als roter, beleibter Mann oder als Kind mit einem Elefantenkopf, der nur einen Stoßzahn hat, oft auf einer Lotusblüte sitzend. Bei ihm ist immer sein Reittier, eine Maus oder Ratte, die ebenfalls unter anderem Symbol für Intelligenz und Stärke ist.
Seine vier Arme sind in der hinduistischen Kosmologie u. a. ein Zeichen von Virtuosität, von überlegener (göttlicher) Macht.
Sie tragen in traditionellen Darstellungen eine Waffe u. a. als Zeichen des Schutzes und seines Kampfes gegen alles Übel, eine Lotusblüte, u. a. Zeichen der geistigen Wiedergeburt, Weisheit und Reinheit, Reinkarnation (Wiedergeburt). Auf anderen Darstellungen trägt er ein Buch sowie eine Mala, eine Gebetskette. Seinen zweiten Stoßzahn verlor er der Legende nach im Kampf gegen Parashurama (Rama-mit-der-Axt), Vishnus sechste Inkarnation. Seine anderen beiden Hände signalisieren dem Gläubigen in bestimmten Handstellungen Mudras: Fürchte dich nicht! (trostspendende Mudra) und versprechen in der gebenden Geste seine Gnade. Meist steht eine Schale mit kugelrunden Laddus vor ihm, das sind spezielle Süßigkeiten, die neben vielschichtiger spiritueller Bedeutung Ganeshas Liebe zum Essen darstellen.
Rätselhaft erscheint Ganeshas Mischform aus Mensch und Elefant. Am ehesten verständlich ist sie über den Elefanten, ein wichtiges Symboltier, in der Mythologie Wächter und Träger des Alls. In der gesamten hinduistischen Symbolik erscheinen Elefanten und Ganesha abwechselnd, z. B. als Glückszeichen und Hüter an Wohnhäusern ebenso wie an Tempeln. Verbreitet ist auch die Erklärung des Kopfes als Zeichen für den Makrokosmos und der menschliche Körper als Mikrokosmos.
No comments:
Post a Comment